MarionHinz

Herzlich willkommen auf meiner Homepage.

Hier können Sie mehr über mich erfahren, einige Gedichte lesen und einen Kurzprosatext.

Sollten Ihnen meine Texte gefallen, können Sie mich gerne für eine Veranstaltung als Lyrikerin engagieren oder als Rezitatorin mit Texten anderer Autoren.

Herzlichst
Ihre Marion Hinz

MarionHinz

Details zu meiner Person

Ich bin in Bad Schwartau im Kreis Ostholstein geboren und aufgewachsen und lebe seit 1982 in Stockelsdorf. Von 1990 bis 2012 habe ich hauptberuflich als Journalistin und Redakteurin im Kreis Ostholstein gearbeitet. Seit 2016 schreibe ich Rezensionen für KulturPort.DE.

Mit ersten Gedichten stellte ich mich Mitte der 80er Jahre der Öffentlichkeit vor. Als zweite Vorsitzende des Lübecker Autorenkreises initiierte und realisierte ich gemeinsam mit dem ersten Vorsitzenden Klaus Rainer Goll die Anthologien „treffpunkt 1“ und „treffpunkt 2“.

Es entstanden Textbücher für das Kindermusical „Die Diebe Mops und Klau“ (Sikorski Verlag, Hamburg), für „Das Hotel zum Weißen Schwan“ (Johann-Heinrich-Voss-Gymnasium, Eutin) und ein Libretto für das Musikmärchen „Die wilden Schwäne“ nach Hans-Christian Andersen (Leibniz-Gymnasium, Bad Schwartau).

Auf Gedichte in den „Lübecker Nachrichten“ folgten weitere Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. 2015 erschien mein Lyrikband „Leicht ist mein Herz“ im Husum Verlag. 

Ich bin Mitglied der GEDOK Schleswig-Holstein. Von 2006 bis 2012 sowie von 2018 bis 2022 habe ich mich als Bundesfachbeirätin für Literatur im Vorstand der Bundes-GEDOK insbesondere für die schreibenden Künstlerinnen unserer Gemeinschaft engagiert.

Lesungen eigener Gedichte gehören ebenso zu meinem Veranstaltungsprogramm wie die Rezitation von Texten anderer Autoren.


Einzelveröffentlichungen Lyrik:

* Dieses Ungezähmte in mir, Weiland Verlag, Gedichte: Marion Hinz. Bilder: Annelies Hölscher (Niendorf), 1997, ISBN 3-87890-082-1

* Leicht ist mein Herz, Husum Verlag, 2015, ISBN 978-3-89876-784-2


Theatertexte:

* Die Diebe Mops und Klau, Bühnen- und Musikverlage Hans Sikorski GmbH, in TTX (Theatertexte) seit 2012

* Das Hotel zum Weißen Schwan, Kriminal, Musik: Richard Hortien, Auftragsarbeit für das Voss-Gymnasium Eutin, ca. 1995

* Unsere schöne Stadt, Theaterstück zum 100jährigen Stadtjubiläum Bad Schwartaus, Auftragsarbeit, 2012

* Kaleidoskop Valeska Gert, Tanztheaterperformance der GEDOK Schleswig-Holstein im Hanse-Museum Lübeck, 2017


Beiträge in Anthologien und Literaturzeitschriften:

* treffpunkt 1, Verlag Schmidt Römhild, Lübeck. Hrsg.: im Auftrag des Lübecker Autorenkreises: Klaus-Rainer Goll und Marion Hinz, 1986, ISBN 3-7950-3200-8

* treffpunkt 2, Verlag Schmidt Römhild, Lübeck. Hrsg.: im Auftrag des Lübecker Autorenkreises: Klaus-Rainer Goll und Marion Hinz, 1989, ISBN 3-7950-3204-0

* Schattenspiegel, Verlag Schmidt Römhild, Lübeck. Hrsg.: GEDOK Schleswig-Holstein, 1997, ISBN 3-7950-07-36-4

*  Der Dreischneuß, Nr. 17: Schlaf, Hrsg.: Marien-Blatt Verlag, Lübeck, 2005, ISBN 3-934611-14-1

* aber das meer, Husum Verlag, Hrsg.: GEDOK Schleswig-Holstein, 2005, ISBN 3-89876-226-2

* Wortschau, Nr. 1, DeKi Verlag, Hrsg.: Peter Reuter u. Wolfgang Allinger, 2007 

* Rosen-Worte, Lyrik-Wettbewerb des SWR, die Sieger-Texte, Leinpfad-Verlag, 2008, ISBN 978-3-937782-74-4

* Poetische Gärten, Euterpe, Husum Verlag, Hrsg.: Therese Chromik & Bodo Heimann, 2008, ISBN 978-3-89876-424-7

* Anrufung des Friedens, Husum Verlag, Hrsg.: Therese Chromik & Bodo Heimann, 2010, ISBN 978-3-89876-488-9

* Süchtig nach den Worten, Husum Verlag, Hrsg.: GEDOK Schleswig-Holstein, 2013,, ISBN 978-3-89876-692-0 

* Wortschau, Nr. 20, DeKi Verlag, Hrsg.: Peter Reuter u. Wolfgang Allinger, 2013, ISBN 978-3-944286-04-4

* Zusammen leben, Euterpe, Husum-Verlag, Hrsg.: Therese Chromik & Bodo Heimann,  2013, ISBN 978-3-89876-677-7

* Gegenwort, Euterpe, Husum Verlag, Hrsg.: Therese Chromik & Bodo Heimann, 2017, ISBN 978-3-89876-870-2

* Nachtgedanken, Husum Verlag, Hrsg.: Therese Chromik & Bodo Heimann, ISBN 978-3-89876-997-6

 * Der Wagen, Lübecker Jahrbuch 2014, Hrsg.: Manfed Eickhöltzer im Auftrag der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit, 2014, 978-3-87302-119-8 

 * Weibsbilder, Edition Narrenflug, Hrsg.: Karin Braun & Gabriele Haefs, 2015, ISBN 978-3-945242-12-4

 * Es war einmal... und ist noch immer, tredition,  Hrsg.: Karin Braun & Gabriele Haefs, 2020, ISBN 978-3-347-12455-4 (Paperback), 978-3-347-12456-1 (Hardcover)

* Wortschau, Nr. 35, DeKi Verlag, Hrsg.: Peter Reuter u. Wolfgang Allinger, 2020, ISBN 978-3944286-28-0

 * Piratengeflüster, tredition, Hrsg.: Karin Braun & Gabriele Haefs, 2022, ISBN 978-3-347-65432-7

* Wir sprechen vom Wasser, projekt verlag, Hrsg.: GEDOK, 2022, ISBN 978-3-89733-575-2

* Der Wagen, Lübecker Jahrbuch 2022/23, Hrsg.: Manfed Eickhölter im Auftrag der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit, 2022, ISBN 978-3-87302-125-9


Stipendien:

2014 Stipendium der Possehl Stiftung Lübeck
2014 Stipendium der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung Lübeck.
2022 GEDOK-Gruppenstipendium der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf

MarionHinz

Kurzprosa - Ein Auszug

Die traurige Geschichte von Herrn Sorgenreich, die zum Glück gut endet

Eine Kindergeschichte auch für Erwachsene

Kapitel 1 – Herr Sorgenreich sorgt sich beim Aufwachen

Herr Sorgenreich sieht alt aus. Das liegt vor allem an den vielen Falten im Gesicht. Dabei ist Herr Sorgenreich erst dreißig Jahre alt beziehungsweise jung. Leider sah er schon sehr alt aus, als er noch sehr jung war. Das liegt an den vielen Sorgen, die er sich schon als Kind – ja, sogar schon als Kleinkind und sogar schon als ganz kleines Kind, als Baby nämlich – gemacht hat. Ständig legte er die Stirn in Falten, krauste die Nase, zuckte mit dem Mund, senkte die Mundwinkel nach unten. So ist das auch heute noch.

Jeden Tag macht sich Herr Sorgenreich Sorgen. Solange er denken kann - also beinahe von Anfang an - solange er lebt, ist das so. Schon immer und ewig macht er sich Sorgen. Von morgens bis abends. Von früh bis spät.

Heute zum Beispiel sorgt er sich schon beim Aufwachen. Das ist typisch für ihn.

Es ist und war also kein Wunder. Das mit dem Aussehen. Das mit dem Altaussehen. Das mit den vielen Falten im Gesicht. Na, ihr wisst schon.

Wenn Herr Sorgenreich wissen würde, was ihr wisst, woran es nämlich liegt, das mit dem Altaussehen, er würde sich lieber und besser weniger Sorgen machen. Aber er weiß es nicht und also sorgt er sich weiter.

Dreht sich um, wenn er aufwacht, und sorgt sich.

Öffnet die Augen, nachdem er aufgewacht ist, und sorgt sich.

Beschließt, noch ein Weilchen im Bett zu bleiben.

Hier kann wenig passieren, denkt er sich und dreht sich – leicht besorgt - noch einmal um. Wechselt beunruhigt die Seitenlage. Andere Menschen würden dies beruhigt und zufrieden tun, Herr Sorgenreich nicht. Denn: Passieren kann natürlich schon etwas. Auch im Bett.

Zum Beispiel das Folgende: Ein Bein könnte abbrechen. Dabei denkt Herr Sorgenreich keine Sekunde lang an sein eigenes Bein. Weder an das eine noch an das andere seiner beiden Beine. Das eigene Bein könnte zwar brechen, aber wohl kaum abbrechen, denkt er.

Wäre Herr Sorgenreich nicht Herr Sorgenreich, hätte er jetzt geschmunzelt. Aber Herr Sorgenreich schmunzelt nicht. Herr Sorgenreich schmunzelt nie. Warum nicht? Na, einfach deshalb nicht, weil er Herr Sorgenreich ist. Und zwar er selbst und höchstpersönlich. Beinahe hätte er sich im Bett aufgerichtet. Aber nur beinahe. Still bleibt er liegen und sorgt sich.

Während Herr Sorgenreich also frühmorgens oder auch noch später am Morgen im Bett liegt, sich sorgt und jetzt und später beschließt, noch ein Weilchen liegen zu bleiben, denkt er nach. Er denkt über den Bettbeinabbruch nach. So etwas könnte tatsächlich passieren. Es ist sogar wahrscheinlich. Ein Bett hat immerhin vier und nicht nur zwei Beine wie Herr Sorgenreich.

Also ist es sogar ziemlich wahrscheinlich, dass eines der vier Beine brechen und abbrechen könnte. Da muss man nur eine Wahrscheinlichkeitsrechnung aufstellen und schon ist die Sache klar. Um die Sache zu klären, müsste Herr Sorgenreich allerdings ein mehrstufiges Zufallsexperiment durchführen. Doch für so etwas ist es für ihn jeden Morgen zu früh am Morgen. Das sagt er kategorisch nein zu sich selbst und schüttelt den Kopf.

Also wird Herr Sorgenreich niemals wissen, niemals bewiesen wissen, ob wirklich ein Bettbein abbrechen würde, wenn er mehrfach nacheinander aufstehen würde. Mehrfach nacheinander aufstehen… Immer wieder aufstehen, hinlegen, aufstehen… Nein, das war ihm viel zu anstrengend. Also bleibt er liegen. Und das so lange wie möglich.

Doch irgendwann muss auch ein Herr Sorgenreich das Bett verlassen. Nicht nur, weil er auf die Toilette gehen muss, wie ihr vielleicht jetzt denkt. Oder weil er Hunger hat und sich deshalb Frühstück machen muss. Der Grund ist ein anderer.

Herr Sorgenreich hat einen Beruf. Er könnte froh darüber sein. Aber er ist es nicht. Er ist leider nie froh.

Misstrauisch ist Herr Sorgenreich. Misstrauisch und missmutig. Mal ist er fürchterlich ängstlich, manchmal nur ein bisschen verschreckt. Mal ist er recht griesgrämig, mal sogar ziemlich grimmig, mal mehr oder weniger verärgert, mal mehr oder weniger zornig, mal schimpft er oder zetert gar. Nie ist Herr Sorgenreich für ein Späßchen zu haben. Das werden wir ändern müssen. So geht es nicht weiter mit Herrn Sorgenreich.

Dies ist der Anfang der traurigen Geschichte von Herrn Sorgenreich. Derzeit arbeite ich an der Fortsetzung bis hin zum Ende der Geschichte. Was am Ende daraus wird, ist offen.


Florenz II

Woher kommst du, Tourist? - Aus Deutschland? - Ah, aus Norddeutschland! - Aus Lübeck!
Vielleicht hättest du sagen sollen, du kommst aus Hamburg. Oder du hättest gesagt, du kommst aus München. Der Glanz in den Augen deines italienischen Gegenübers bewiese es: München ist die Stadt, aus der ein Deutscher kommen muss. Bavaria. BMW. Bayrisches Bier. Aber du bist aus Lübeck und die Augen deines Gegenübers bleiben stumm.

Schon mal in Lübeck gewesen? - oh ja, Marzipan! - Aber man merkt es dem Florentiner an, das bayrische Bier kennt er auch und es gefällt ihm besser.

Norddeutschland ist kalt, nickt dein Gegenüber, und du schaust in den blauen italienischen Himmel und weißt, es gibt keine Gemeinsamkeit. Deine Liebe zu Deutschland versteht er nicht.

Du könntest ihm sagen, wie italienisch du fühlst, aber er würde es dir nicht glauben, also lässt du es.

Du könntest ihm erzählen, dass du den deutschen Winter liebst, aber dir fällt ein, es gab schon lange keinen mehr. Keinen mit Schnee und Schlittenfahrt und weißer Weihnacht.

Und über dir steht dieser wolkenlose Himmel und um dich ist dieses leichtfüßige Leben. Was ist dagegen ein norddeutscher Winter.

Dein Gegenüber pfeift ein Lied, sieht dich an und seine Augen werden ganz klein.
Hat deine Gedanken gesehen und schlägt dir auf die Schulter. Du guter Deutscher! - Ja, ich guter Deutscher. Ich liebe mein Land - und deine Heimat.

Manchmal hasse ich mein Land, weißt du, sage ich zu dem Italiener, das heißt, ich denke es, aber er hört es und nickt.

Manchmal möchte ich sein wie du, sage ich nicht, aber denke ich, während ich auf diesen dunklen Schopf blicke, der sich hebt, und in das braune Gesicht und ich beneide ihn um die lange Zeit der Sonne.

Will mich nicht wehren gegen mein Land, bin ihm zugehörig mit ganzer Seele, bäume mich auf mit all meinem norddeutschen Gefühl und finde plötzlich diesen Knoblauchgeruch anrüchig und unfein.

Immer noch kein Gefühl der Gemeinsamkeit, obwohl ich so italienisch fühle und die Menschen verstehe, die hier leben, sogar die Deutschen, die hier leben und ihre Heimat verraten.

Deutschland, das Land mit den Frühlings- und Herbststürmen, das Land mit dem manchmal so herrlichen Sommer, dem bunten Herbstlaub, aufgeweht, hochgewirbelt, dem manchmal so weißen Winter, dem Schnee, der uns ruhig macht.

Ich nicke dem Italiener stolz zu, trinke den Rest Martini.

Zurück zum Hotel, erst einmal ausruhen und dann Italien von neuem erobern mit stürmischem Herzen und einer weiten Sehnsucht, die fast trotzig ist, ein Dennoch-Gefühl. Typisch deutsch.

Ich stehe auf und gehe.

Der Italiener bleibt, streckt die Beine von sich, winkt mir nach.

Was ist mein Wohlstand gegen sein Wohlbefinden.

MarionHinz

Ein Auszug aus meiner Lyrik

Melisande
Melisande

Dein Haar Mélisande

hat Pelléas gesagt ist

ein güldener Schleier

der das Licht umhüllt

dein Haar Mélisande

ist wie der reine Quell

der zum Bach anschwillt

dein Haar Mélisande

hast du gesagt glänzt

so silberhell wie die

Forelle im Strom

 

als ich kämmte mein Haar

auf der Wiese am Brunnen

in der Nähe des Flusses

da sang ich ein Liedchen

da lauschte ich dir da

versank ich im Klang

deiner Worte und da

ach verlor ich den Ring

den Golaud mir gab

fiel tief hinab in den

Brunnen der Blinden

der Ring und ich wurde

oh Weh und Ach sehend

 

dein Haar Mélisande

hat Pelléas gesagt ist

ein güldener Schleier

der das Licht umhüllt

dein Haar Mélisande

ist wie der reine Quell

der zum Bach anschwillt

dein Haar Mélisande

hast du gesagt glänzt

so silberhell wie die

Forelle im Strom

 

da nahmst du Pelléas

mein langes Haar in

deine lieben Hände

da breitetest du die Arme

den güldenen Schleier aus

da umhülltest du dich

mit meinem Haar und

die Welt stand still

 

wie ein Vogelschwarm

flatterte mein  Haar

in deinen Händen wie

ein junges Vögelchen

sank ich an deine Brust

 

dein Haar Mélisande

hat Pelléas gesagt ist

ein güldener Schleier

der das Licht umhüllt

dein Haar Mélisande

ist wie der reine Quell

der zum Bach anschwillt

dein Haar Mélisande

hast du gesagt glänzt

so silberhell wie die

Forelle im Strom.
Desdémona
Desdémona

Noch einmal sing ich das

Wiegenlied aus alter Zeit

da ein Mägdelein eine Maid

so wie ich heut saß 

unterm Feigenbaum

 

schau dort drüben die

Weide am Waldessaum

horch wie sie rauscht

das Bächlein stimmt ein

so singen wir drei

sorgenfrei vielerlei

allerlei vogelfrei

 

ach mein Herz entzwei

da ich Desdemona von dir

träumt` in der Früh

unterm Feigenbaum

einen furchtbaren Traum

Othello geliebter Gemahl

 

hörst du sie nicht die Weide

wie sie mitleidig spricht

wie sie rauscht wie sie singt

so traurig klingt

wie sie singt ohne End

von meiner Liebe zu dir

 

es fließen die Tränen

das Bächlein das rauscht

die Weide weint stimmt

ein in den Gesang

meiner Liebe zu dir

ach niemand weiß

warum ich dich verlor

 

wahrhaftig ich spür`s

der Tod ist ganz nah

nur eine Stunde noch

erbitt ich von dir

Othello mein Gemahl

 

es fließen die Tränen

die Wut die Liebe

die Glut das Blut

 

das Bächlein es schweigt

der Becher ist leer

die Weide steht still

kein Windhauch geht mehr

 

so hüllt mich nun ein

in das Brautkleid mein

in mein Brauttuch fein

das ich verlor so wie

ich dich verlor niemand

wird wissen warum

willkommen nun Tod.

Ophélie
Ophélie

Kühl ist das Wasser

doch zieht es mich an

da alle Tränen geweint

neigt sich der Weidenbaum

über den Bach da fällt

mein gewundener Kranz

mir vom Haar vom Haupt

 

der Atem vergeht so

schwer wiegt die Schuld

so schlecht ist die Welt

kaum einer der rein ist

unter den Menschen

 

selbst mein Vater Polonius

ein Feind meiner selbst

dem ich mein Ohr lieh

dessen Rat falsch war

dem ich gehorsam treu war

die treueste Tochter der Welt

 

Verrat ist in der Welt

und Tugend und Güte

nur vage Versprechen

Hamlet auch du hast mich

verleugnet hast meine Liebe

geschmäht hast mich Metze

genannt da ich deinen

Schwüren traute und

Wahrheit zu hören glaubte

 

kühl ist das Wasser

doch zieht es mich an

da alle Tränen geweint

neigt sich der Weidenbaum

über den Bach da fällt

mein gewundener Kranz

mir vom Haar vom Haupt

 

Laertes Warnung

sie flog davon da ich

mein Herz verlor

da du mir schriebst

von deiner Liebe

 

ich Ophélie so schriebst

du mir möge wohl zweifeln

an der Kraft der Sonne

an der Stärke der Sterne

doch so schriebst du mir

ich möge niemals zweifeln

an deiner unendlichen Liebe

 

süße Schwachheit Liebe

erfasste mich da dein Kopf

auf meinem Schoß ruhte

da du so gütig so sanft

mein Treulieb mein Prinz

da glaubte ich

du liebtest mich

 

kühl ist das Wasser

und doch zieht es mich an

da alle Tränen geweint

da neigt sich der Weidenbaum

über den Bach da fällt

mein gewundener Kranz

mir vom Haar vom Haupt

 

es bricht der Zweig

kein Halt mehr für mich

es löst sich der Kranz

dort auf im Wasser

Hahnenfuß Brennnessel

Maßlieb Kuckucksblume

Totenmännerfinger

sie schwimmen dahin

 

die Kleider gerafft

nur ein Weilchen noch

will ich bleiben bei dir

so schwer schnell stark

fließt der Bach hinab

meine Kleider getränkt

zieht`s mich hinab jetzt

 

der Atem vergeht mir

so schlimm die Welt

so schwer die Schuld

vorbei das alles

leb wohl Hamlet

mein Prinz.

Viviane
Viviane

Hier im Wald von Brocéliande

im Tal der Feen im Land am Meer

im Reich der Druiden sind wir uns

erstmals begegnet Merlin und ich

hier am großen See an der Quelle

im klaren Spiegel des Wassers

hast du mich das erste Mal gesehen

hast das junge Mädchen mich

lächelnd begrüßt und mit dem

ersten Blick gefesselt für alle Zeit

 

hier Merlin am Rande des Sees

haben wir uns ineinander verliebt

hier habe ich dich umgarnt und verzaubert

mit meiner Schönheit umschmeichelt

und als Dank tagtäglich von dir

ein neues Geheimnis erfahren

eine neue Zauberei erlernt

 

du beschworst Musik aus der Luft

du schufst Gartenlauben im Wald

du gewannst mich lieb

du lehrtest mich alles

dafür liebte ich dich

 

hier hast du mir ein Schloss

gebaut auf kühlem Grund

ein Schloss aus Eis und Schnee

an der tiefsten Stelle des Sees

unser unsichtbares Gefängnis

ohne Mauern ohne Türme

 

nein du darfst nicht gehen

bleib bei mir für immer

mein liebster Merlin bleib

hier bei mir sei mein

Zauberer für immer

in meinem magischen Reich

 

komm lass dich umhüllen

von meiner Liebe wie einst

lass dich umgarnen von

meinem lockigen Haar

mein geliebter Merlin

sei mein für immer.

Was mir widerfährt
Was mir widerfährt

Was mir widerfährt

ist widersprüchlich

daher

erübrigen sich

Widerworte

und

Argumente

verbieten sich

von selbst.

Nur ungern
Nur ungern

Ich widerspreche dir nur

ungern sagte sie und zog die

Augenbrauen hoch. Aber

sagte sie und betrachtete

dabei ihre Fingernägel

was du da gesagt hast

ist purer Unsinn.

 

Sie sah ihn dabei nicht an.

 

Sie strich sich eine Strähne

aus der Stirn als er zuschlug

ihr mitten ins Gesicht schlug

weinte sie nicht.

 

Statt Tränen floss Blut.

Eurer Ehren
Eurer Ehren

Ich lege Widerspruch ein

Sie haben mich

gefangen genommen

geknebelt gefesselt

 

Sie haben mir den Mund

verboten so dass ich

kein Wort sagen konnte

zu meiner Verteidigung

 

Erst jetzt hier vor Gericht

noch nicht entmündigt

die Sprache jetzt von allen

Fesseln befreit sage ich Euch

es ist nicht meine Schuld.

 

Ich habe niemanden verraten

ich habe keinen Mord begangen

auch niemanden abgehört

und niemanden belauscht

 

Ich habe gelauscht nur dem was

du ihr heimlich Unheimliches

gesagt und preisgegeben

 

Ihr die ihr immer am Rande

des Gesetzes gehangelt ihr

die ihr immer nah am

Limit pausenlos die Welt

aus den Angeln gehoben

 

Wer will wer kann soll

da noch die Balance

halten finden wiederfinden.

 

Einspruch Euer Ehren

und Widerspruch egal

was auch geschieht egal

wo das wohl hinführt

Einspruch und Widerspruch

auf und in jedem Fall.

Widerspruch zwecklos
Widerspruch zwecklos

Widerspruch ist zwecklos

weil das so ist hältst du

am besten deinen süßen

deinen schönen Mund

 

so liebe ich ihn

wie er küssen kann

dein Mund wie

deine Lippen sich

auf meine legen

drücken pressen

 

sie das alles anfängt

weitergeht nicht aufhört

+ endet wie immer

Widerspruch zwecklos.

Süchtig nach mehr
Süchtig nach mehr

Bin süchtig nach mehr

eile leichtfüßig davon

entfliehe dem Stillstand

tanze
schwebe

erdverbunden

mondsüchtig

abergläubisch

gläubig

ergeben

trotzig

trotz allem.

Überall
Überall

Überall

Widersprüchliches

Gegensätzliches

überall

Widerworte

Gegenstimmen

überall

Widerliches

gegenwärtig

trotz aller

Harmonie.

Weibsbilder I
Weibsbilder I

Kam von den blauen Bergen

trug eine Blume im Haar

gefunden am Fluss

bei den Eidechsen

unter den Steinen

wuchs sie heran

bis zur Blüte

 

kommt näher das Weib

im weißen Gewand

streicht übers Gras

flatterhaft im Wind

wirft Schatten ins Licht.

Weibsbilder II
Weibsbilder II

Manche Weibsbilder fallen

aus dem Rahmen

laufen davon mit

gestreckten Armen

tastenden Händen

blinden Augen

durchs Dunkle der Welt

 

manchmal verlieren sie

etwas von sich

hängt ein Stück Stoff

am unteren Bildrand

erzählt ein Rockzipfel

den Anfang der Geschichte

der Ausgang bleibt offen.

Weibsbilder III
Weibsbilder III

Manche Frauen sitzen

in Schubladen

im Nähkästchen

plaudern sie

spielen mit Rollen

umgarnen dich

spinnen tausend Fäden

zum bunten Band

fesseln dich

sperren dich ein

bei den Knöpfen

ganz unten.

Warten auf was
Warten auf was

Warten auf was

da kommt

nicht kommt

vielleicht kommt

 

oder schon jetzt um

die Ecke saust

wie ein Hund der

sich kugelt vor Glück

 

oder als Frau daherkommt

die Nase gegen den Wind

trotzig hoch aufgerichtet

den Braten schon riecht

 

oder der oder die im

Himmel oder in der Hölle

schon lange jubelt oder

schon lange schmort

 

oder in der Höhle lauert

ins tiefste Tief gekauert

als wäre Warten

die einzige Hoffnung

 

warten immer nur warten

am Leben vorbeiwarten

warten immer nur warten

auf alles was vielleicht kommt.

Du kannst
Du kannst

Du kannst keine zwei Leben leben

du kannst deinen Namen ändern

du kannst dein Leben ändern

du kannst zwei Namen tragen

du kannst zwei Gesichter zeigen

du kannst dein Aussehen verändern

die Augen öffnen oder verschließen

dich verkleiden verkleinern vergrößern

du kannst lachen und weinen zugleich

glaubhaft sein und ungläubig zugleich

du kannst zweifaches Lob aussprechen

du kannst aber auch trostlos traurig sein

du kannst Vorstellungen entsprechen

oder auch einfach so sein wie du bist

zwei Leben führen kannst du nicht

du bist und bleibst nur eine Person.

Gleichzeitig
Gleichzeitig

In der Gegenwart

geschehen alle Dinge

gleichzeitig wie jeder weiß

ein Zug bahnt sich seinen Weg

das Gras zittert am Wegesrand

Blumen neigen die Köpfe im Wind

ein Kind erkennt es ist kein Kind mehr

eine Mutter vergibt ihrer Tochter

eine Tochter weint um den Mann

eine Geliebte träumt von ewiger Liebe

eine Hure erhängt sich im Haus

eine Libelle schwirrt in der Luft

ein Kuckuck ruft im Wald

ein Mann sieht rot

eine Frau trägt die Schuld

eine Großmutter faltet die Hände

ein Greis beugt sein Haupt

Kinder spielen am Brunnen

Frauen tragen Krüge zum Wasser

hier zittert die kalte Nacht

dort flirrt der heiße Tag

hier erfriert ein Mensch

dort verdursten viele

hier ertrinkt ein Mensch in der  Flut

dort strömen Menschen hinaus

auf die Straße übers Wasser hinweg

fliehen sie in irgendein anderes Land

und wenn sie nicht gestorben sind

so leben sie noch heute.

Auf der Höhe der Zeit
Auf der Höhe der Zeit

Die Zeit soll verschwinden

sie soll mich in Ruhe lassen

sie soll sich in Luft auflösen

mir nicht hinterherlaufen

und mich nicht erinnern

an meine Vergänglichkeit

 

die Zeit soll sich im Nichts auflösen

sie soll im Nirwana verschwinden

sie soll ihren Hut nehmen grußlos

die Welt meine Welt verlassen

damit ich unendlich sein kann

und solange leben wie ich will

 

ich will nicht warten bis

sie mich einholt die Zeit

sie soll auf der Hut sein

denn auf der Höhe der Zeit

ist die Luft dünn und

reicht vielleicht nicht für

einen letzten tiefen Atemzug

 

sie soll auf der Hut sein die Zeit

mit mir ist nicht zu spaßen

und ihre Zeit ist abgelaufen.

Ein Wochenende
Ein Wochenende

Das Wochenende kam ganz normal daher.

Ich sah es vom Fenster aus kommen.

Im Sonnenschein näherte es sich.

Schien schön zu werden und heiter.

Das Wochenende. Doch noch war Freitag.

 

Die vergangene Woche war okay gewesen.

Alles in trockenen Tüchern ohne großes Tamtam.

Manch Wichtiges viel Unwichtiges erledigt.

Doch dann kam Haiyan der Sturmvogel.

Machte uns einen Strich durch die Rechnung.

 

Fegte über die Philippinen mit über 300 kmh.

Der stärkste Taifun der jemals das Land traf.

Von 3 Toten spricht man. Zunächst. Dann von 100.

Dann von 1.000.  Dann von mehr als 5.000.

Man spricht von 620.000 Obdachlosen.

 

Man spricht von fast 10.000.000 Betroffenen.

Von Tacloban. Überspült. 220.000 Einwohner.

Von der Hauptstadt der Insel Leyte.

Jetzt erdbodengleich. Chaos. Hunger.

Verzweiflung. Gewalt. Leichen. Verwesungsgeruch.

Aber auch vielfache Hilfe und wundersame Geburt.

 

Und hier: Die vier deutschen Märtyrer sind

dem Meer des Schweigens entrissen.

Ihre Gedenkstätte ist von Dauer.

Erstdruck zum Lohengrin-Vorspiel

entdeckt. In allen Stimmen. Ein Schatz.

 

Die Narren erobern das Rathaus.

Olympische Winterspiele 2022 gibt es

nicht in München nicht  in Deutschland.

Eine 48jährige Autofahrerin ist mit 3,14

Promille im Straßenverkehr unterwegs.

 

So steht es in der Zeitung vom Sonntag.

Das Wochenende ist fast vorüber.

Angst
Angst

Angst haben vor der Angst vor der Angst

vor der Fremdheit des Fremden im Fremden

der Wildheit des Wilden im Wilden

der Traurigkeit des Traurigen im Traurigen

der Macht der Mächtigsten der Macht

der Ohnmacht der Ohnmächtigen ohne Macht

der Leblosigkeit der Lebenden im Leben

der Lieblosigkeit der Liebenden in der Liebe

der Zerbrechlichkeit der Zerbrechlichen im Zerbrechlichen

Angst haben vor der Angst.

Schimären
Schimären

Das Ideal ist nur eine Schimäre
das Wort verspricht was
es nicht halten kann
der Griff nach den Sternen
zerstört der Sternenzerstörer

die Schimäre wartet
auf neuen Befehl
alles klar Admiral Thrawn
das Flaggschiff ist bereit
die Schlacht startet jetzt

das Ideal ist nur eine Idee nur ein
Trugschluss von Vollkommenheit
vergebliche Liebesmüh
die Suche nach Wahrheit
der Weg ist das Ziel

so unwirklich wie das
feuerspeiende Ungeheuer
phantastischen Träumen entsprungen
Alptraum Hirngespinst Halluzination
nur du bist real bist wirklich da

Muster der Vollkommenheit
auch du eine Fata Morgana
auch du eine optische Täuschung
auch du eine leere Wahnvorstellung
auch du eine Schimäre.

Sehnsucht
Sehnsucht

Sehnsucht geht um

reist durch die Welt

fährt durch dein Haar

über die Stirn die Augen

den Mund mitten

hinein in dein Herz

 

Sehnsucht geht um

verdunkelt das Licht

erhellt die Finsternis

erscheint bei Tag und bei Nacht

verführt verrückt vergeht nicht

 

Sehnsucht geht um

überall dort

wo du nicht bist

ist sie zu Haus

im Schneckenhaus

im Schloss in der Burg

 

Sehnsucht geht um

wie ein Gespenst

irrt sie umher

spukt durchs Haus

lacht und weint zugleich.

In memoriam
In memoriam

Deine Nähe weiß ich noch im Schlaf

so dicht der Zauber deiner Worte

Hand in Hand dein Tod und mein Leben

tröstlicher Gedanke deine Worte

nicht untergegangen

im Netz verankert

sichtbar im Traum

wenn der Nebel sich lichtet

die Lebenden von den Toten

nicht mehr getrennt sind

wenn Licht und Schatten

sich umarmen.

Der Sommer geht fort
Der Sommer geht fort

Geht wieder fort

der Sommer

kein einziges Mal

schaut er sich um

sieht nicht

die Rosen im Haar

als Abschiedsgruß

meinen Mund

geformt zum Kuss

 

Kürzer die Tage

die Schatten der Sonne

ein Frösteln geht um

kühl weht der Wind

droht stürmisch zu werden

der Sommer geht fort

Wenn der Sommer geht
Wenn der Sommer geht

Wenn der Sommer geht

ist alles verblüht und verglüht

im Farbenmeer

 

fällt kein goldener Schimmer

mehr auf uns herab

vorbei die glänzenden Zeiten

 

führt kein Weg

dornenreich zurück

fällt silberner Regen aufs Haar

 

wenn der Sommer geht

sind die Äcker verbrannt

schwarze Erde verbleibt

 

wenn der Winter kommt

wird alles weiß sein

weit und fern

Die Balance
Die Balance

Die Balance hat Ausgang

sie hat mich gefragt und

ich habe es ihr erlaubt

schließlich dient sie mir

so lange so treu schon

 

wie also hätte ich ihr diese Bitte

nicht gewähren sollen

 

die Balance hat heute ihren freien Tag

sie hat sich hübsch gemacht und

ihren feinen weißen Mantel angezogen

 

als erstes hat sie sich auf die Brücke gestellt

dann ist sie auf das Geländer gesprungen

dann hat sie die Arme ausgebreitet und

dann ist sie davongeflogen übers Wasser

 

ihre Haare wehten im Wind

zuerst sah sie glücklich aus

dann weinte sie ein wenig

vielleicht weil ihr der Wind

Tränen in die Augen trieb

 

vielleicht weil ich ohne sie

so vollkommen aus dem

Gleichgewicht geriet

wer hätte das gedacht

 

zum Glück hat die Balance

nur diesen einen Tag Ausgang

morgen ist sie wieder bei mir

dann hört der Schwindel auf.

Frieden
Frieden

Angst geht um

in der Welt

Krieg geht um

in der Welt

Tod geht um

in der Welt

 

das Wort Frieden steht

auf Messers Schneide

das Wort Frieden sticht

mitten ins Herz hinein

das Wort Frieden ist

weit weg am Horizont

 

mit weißer Feder geschrieben

in die Helligkeit des Tages

in den glutroten Himmel

in die Dunkelheit der Nacht

in den hoffnungsvollen Traum

das Wort Frieden

 

das Wort Frieden

in Zeiten des Krieges

das Wort Frieden

in Zeiten der Krisen

das Wort Frieden

in Zeiten wie diesen.

MarionHinz

Und das schreiben die Zeitungen...

Rezension auf Buecherfrauen.de
von Dr. Gabriele Haefs
Buchtipp Lübecker Nachrichten vom 29./30. März 2015
Artikel im Lübecker Wochenspiegel vom 4. April 2015
Artikel in den Lübecker Nachrichten vom 12. April 2015

MarionHinz

Auf dieser Seite ist immer was los...

Einblicke

„Nichts ist so sicher wie dein Wollen“ –
Ida Boy-Ed zum 170. Geburtstag

Das Zitat im Titel ist am Fuße des Grabmals der Lübecker Schriftstellerin Ida Boy-Ed (1852–1928) auf dem Burgtortorfriedhof in Stein gemeißelt zu lesen. Zu Recht, denn Ida Boy-Eds Wollen war stark: Jahrelang kämpfte sie beharrlich und unerschütterlich für ihre Leidenschaft, schreiben und veröffentlichen zu dürfen und ging einen langen, steinigen Weg bis zum ruhmreichen Ziel. So lang und steinig war dieser Weg vor allem deshalb, weil die Familie ihres Mannes Carl Johann Boy (1845–1904), den sie gerade 18jährig geheiratet hatte und dem sie vier Kinder gebar, ihr Talent verhöhnte und ihr das Schreiben verbot. Erst nach zahlreichen Konflikten, persönlichen Kämpfen und Niederlagen setzte sich Ida gegen den Widerstand des Ehemannes, seiner Familie und der Lübecker Gesellschaft als Schriftstellerin durch und wurde berühmt. Anlässlich des 170. Geburtstages von Ida Boy-Ed soll hier vom schriftstellerischen Werdegang dieser großen Lübecker Bürgerin berichtet werden, deren Herz zeitlebens für Lübeck schlug: „Ich brauche die Waterkant. Es lebt sich so gut in solcher Stadt voll alter Geschichte (…).“

Wer war Ida Boy-Ed? Zunächst einmal war sie, kaum erwachsen, liebende Ehefrau und fürsorgliche Mutter. Anfang 30 hatte sie auch ihr künstlerisches Ziel erreicht: Sie war bekannt und wurde allmählich berühmt. In den folgenden vier Jahrzehnten veröffentlichte Ida Boy-Ed nahezu jedes Jahr ein neues Buch. Mehr als 70 Romane, Erzählbände, Biographien (54 Romane, davon eine Neubearbeitung, die beiden ersten von 1878 – Thaddeas Erbe und 1879 Dunkle Gewalten sind nie in Buchform erschienen; 3/4 Biografien; 104 Novellen, davon 61 in 13 eigenen Novellenbänden veröffentlicht), erschienen im Laufe ihres Lebens. Ida Boy-Ed war nun längst nicht nur eine berühmte Schriftstellerin, sondern auch eine hochverehrte Lübecker Bürgerin.

„Wir sprechen vom Wasser“

Der GEDOK Bundesverband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden e. V. hat unter dem Titel „Wir sprechen vom Wasser“, ISBN-Nr. 978-3-89733-575-2, Projektverlag (https://www.projektverlag.de/Wir-sprechen-vom-Wasser), 2007 Seiten, seine erste bundesweit ausgeschriebene Anthologie herausgegeben. 47 Autorinnen verschiedener Generationen und Regionen nähern sich darin einem „lebenswichtigen“ Thema vor dem Hintergrund unterschiedlich geprägter Biografien und einer im deutschen Sprachraum in dieser Form erstmaligen Bandbreite unterschiedlicher Perspektiven. Der Band behandelt diverse Facetten des Elementes Wasser und seine widersprüchlichen existenziellen Auswirkungen zwischen Heilkraft und Zerstörung. Von Gedichten über Essays bis hin zu einer Kriminalgeschichte öffnet sich ein weit gefächertes Spektrum der literarischen Genres. Die Autorinnen des bundesweit in 23 Regionalgruppen vernetzten Verbandes wurden durch Arbeitsstipendien der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf gefördert. Initiatorinnen und Redakteurinnen des Projektes waren die Lyrikerin Marion Hinz und die Romanautorin Anja Liedtke in Zusammenarbeit mit der Literaturwissenschaftlerin Christine Hummel. Die auch grafisch ansprechend gestaltete Anthologie ist zum Preis von 18,50 Euro im Buchhandel erhältlich.

PDF anzeigen:
Wir sprechen vom Wasser (PDF)
Artikel in den Lübecker Nachrichten vom 23. November 2022

„Zeitzeichen | Zeichen der Zeit“

Künstlerinnen der GEDOK Schleswig-Holstein Teil II

Herausgeber: GEDOK Schleswig-Holstein, https://www.gedok-sh.de/

Design: Bärbel Augsten, https://www.augsten-grafikdesign.de/

Antworten auf viele Fragen sind möglich, wenn wir Zeichen richtig deuten. Wir sehen sie, doch wir missachten sie bis zur Bedeutungslosigkeit. Die durch die Pandemie gewonnene Erzählzeit ermöglicht mir, die Echtzeit Wort für Wort auszuleuchten, Fragen zu stellen und Antworten zu finden. Ungeduld und Eile sind verboten, Langsamkeit und Langeweile gefragt. Langeweile, jene unangenehme Windstille der Seele, von der Friedrich Nietzsche sprach. Mein Wunsch, die Zeichen der Zeit zu verstehen, Menschen und Dingen auf den Grund zu gehen, körperliche Vorgänge und seelische Befindlichkeiten, Handeln und Sein zusammenzuführen, erfüllt sich im Schreiben. Alles wird plötzlich klar und deutlich. Ab jetzt ist Handeln gefragt.

PDF anzeigen:
Zeitzeichen (PDF)

„Piratengeflüster“

Herausgeberinnen: Karin Braun & Gabriele Haefs

Nachdem sich die Herausgeberinnen in vorigen Anthologien mit „Es war einmal ... und ist noch immer“ den Märchen gewidmet haben und mit den „Sagenhaften Geschichten – Was Sagen sind, bestimmen wir!“ dem reichen Schatz dieser Gattung noch einige hinzufügten, schienen sich Piraten für eine dritte Geschichtensammlung geradezu aufzudrängen. Denn seien wir ehrlich, Piraten in ihren verschiedenen Daseinsformen kommen nie ganz aus der Mode. Wieder haben sich interessante Autor:innen zusammengefunden und ihren Beitrag geleistet. Doch nicht nur Geschichten finden sich in dieser Sammlung. Die Stockelsdorfer Lyrikerin Marion Hinz hat vier ihrer Gedichte beigesteuert, die dieses Buch zu einem ganz besonderen machen. Piratengeflüster ist auf allen gängigen Portalen erhältlich!

PDF anzeigen:
Piratengeflüster (PDF)

Rückblick

„Caminos – Wege“

Ausstellungseröffnung im Instituto Cervantes, Chile-Haus Hamburg, mit Bildern von Maribel Brandis vom 26.Februar – 26. März 2020.

Literarische Frauenpower

Eine Matinee in dem Räumen der GEDOK
zum Internationalen Frauentag,
Sonntag, 8. März 2020, 11 Uhr

Eine „Raumzeitreisende“ nennt Anna Auguscik, von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, die polnische Schriftstellerin Olga Tokarczuk, Literaturnobelpreisträgerin 2018. Augusciks Einführung in das Werk Tokarczuk untermalte Schauspielerin Sara Wortmann (Theater Lübeck) bei der Matinee zu Ehren der Literaturnobelpreisträgerin Tokarczuk mit Lesungen aus dem mit dem Booker-Preis ausgezeichneten Buch „Unrast“. Die Veranstaltung des Frauenbüros und der GEDOK Schleswig Holstein wurde finanziell gefördert vom Deutschen Verband Frau & Kultur e.V., Gruppe Lübeck.

Die Literaturzeitschrift „Wortschau“

widmete ihre 35. Ausgabe im April 2020 dem Thema Paris. Marion Hinz ist hier mit ihrem Gedicht „Paris“ vertreten.

http://www.wortschau.com/

Jetzt, wenn nicht jetzt!

Vom Wagnis des Anfangens in unserer Zeit handeln die Texte, die drei GEDOK-Autorinnen am Donnerstag, dem 22. März, um 19.30 Uhr in Lübeck präsentieren. Zu der Veranstaltung der GEDOK Schleswig-Holstein wird in das Haus Engel, Fischergrube 46 eingeladen. Hausherrin Annette von Gerlach-Zapf, Vorsitzende der GEDOK Schleswig-Holstein wird die Gäste begrüßen. Neue und veröffentlichte Texte zum Thema „Jetzt, wenn nicht jetzt!“ lesen Romy Salvagno (Lyrik), Marion Hinz (Lyrik) und Regine Mönkemeier (Lyrik und Prosa). Der Eintritt kostet 5 Euro.

„Kaleidoskop Valeska Gert“

Samstag, 24.02.2018 19:00 Uhr
KulturRösterei, Wahmstraße 43 - 45 Lübeck
Text – Tanz – Ton: Tanz-Theater-Performance

Mitwirkende: Gunda Gravemann Kamper, Angelika Neumann Tanz, Krisztina Horvath Choreografie, Margrit Cuwie, Imke Looft Gesang, Saskia Schmidt-Enders Klavier/Komposition, Martina Tegtmeyer Akkordeon, Marion Hinz Sprecherin/Textcollage

Im Anschluss geselliges Beisammensein

Eintritt: 15 € / ermäßigt 12 €
Kartenvorverkauf an allen bekannten VVK-Stellen und unter www.Luebeck-Ticket.de

Weitere Informationen:
Infoschreiben zur Veranstaltung (PDF)
Flyer zur Veranstaltung (PDF)

Kunst auf dem höchsten Punkt Schleswig-Holsteins:

Geschnitten, gefaltet, gedruckt

Collagen und Papierobjekte

 Collagen und Papierobjekte von Nina Helbig, Martin Graf und Julia Neuhaus sind vom 8. September bis 10. Dezember 2017 täglich von 11 – 17 Uhr auf dem höchsten Punkt Schleswig-Holsteins, dem Bungsberg, Schönwalde am Bungsberg zu sehen. Die Ausstellung wird am Donnerstag, 7. September, um 18.00 Uhr eröffnet. Kreispräsident Ulrich Rüder wird die Gäste begrüßen. Die Literatin Marion Hinz hält eine einführende Lesung.

 Zu sehen sind Werke von drei Illustratoren, die sich auf ganz individuelle Weise mit dem Medium Papier beschäftigen und dieses Medium in ihren Objekten, Collagen oder Büchern kreativ zu gestalten wissen. Seien es die phantasievollen Illustrationen von Nina Helbig, die humorvollen Pop-Up-Objekte von Martin Graf oder die farbenfrohen Collagen von Julia Neuhaus: die Werke der drei Künstler bestechen durch ihre liebevolle Gestaltungsvielfalt. Hauptzielgruppe ihrer künstlerischen Arbeit sind die Kinder, aber auch Erwachsene werden sicherlich durch die bunten, lustigen und vielgestaltigen Werke in ihren Bann gezogen.

Einladung als PDF anzeigen

1. Literaturfestival auf Helgoland

Vom 26. – 28. Oktober 2017 findet das 1. Literaturfestval auf Helgoland statt. Die Autorin Marion Hinz liest am Eröffnungsabend des Festivals, Donnerstag, 26. Oktober, um 19.30 Uhr im Galerie-Restaurant des Hotels "Insulaner" zwei Kurzkrimis: "Tod einer bösen Frau" und "Bye bye, Miss American Pie". Gemeinsam mit der Autorin aus Ostholstein bestreitet Andreas Breuer den Krimi-Abend. Andreas Breuer liest aus seinem Krimi "Leander und der Lummensprung".

Dieser Krimi-Abend eröffnet das 1. Helgoländer Literaturfestival. Begrüßt werden die Gäste von Kurdirektor Lars Johannson.

Ab 19.00 Uhr wird den Gästen des Eröffnungsabends ein kostenloses Glas BlutseGlas Blutsekt (getränkt mit dem Blut der Opfer aus den Krimis) in der "Green Line Bar" angeboten. Wer vorab etwas essen möchte kann dies ab 17.00 Uhr tun. Wer lieber nach der Lesung speisen möchte, muss nicht verhungern. Die Köche schwingen den Kochlöffel an diesem Tag bis 22.45 Uhr.

Weitere Infos zum Gesamtprogramm unter

Helgoland Lesefestival
Helgoland.de - Veranstaltungskalender
Helgoland.de - Pressebericht

Hildesheimer Lesezeichen

Marion Hinz ist bei der diesjährigen Aktion „Hildesheimer Lesezeichen“ ab ca. Mitte Mai 2017 mit drei Gedichten im öffentlichen Raum vertreten. Weitere Infos unter

www.hildesheimer-lesezeichen.de

„Kaleidoskop Valeska Gert“

Die GEDOK Schleswig-Holstein ehrt die Tänzerin, Kabarettistin, Schauspielerin und Chansonette Valeska Gert (1892 – 1978) anlässlich des 125. Geburtstages dieser Ausnahmekünstlerin in 2017 mit drei Veranstaltungen:

 Am 17. September wird unter dem Motto „Phänomen Valeska Gert“ eine Tanz-Theater-Matinee im Lübecker Hansemuseum, Saal „La Rochelle“ geboten. 

Vom 24. September bis 8. Oktober lädt die Ausstellung „Valeska Gert im Bild“ mit Arbeiten von GEDOK-Künstlerinnen in den Salon Utopia (Bernd Bornemann, Ägidienstraße 35) ein. 

Am 1. Oktober wird der Dokumentarfilm von Volker Schlöndorff „Nur zum Spaß – nur zum Spiel. Kaleidoskop Valeska Gert“ im Kommunalen Kino Lübeck präsentiert. 

Eingebunden in das interdisziplinäre Gesamtprojekt sind Mitglieder der GEDOK-Sparten Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Literatur und Musik. 

Lesung mit Musik in der Gemeindebücherei Ahrensbök

Rund 50 Ahrensböker Literatur- und Musikinteressierte kamen auf Einladung von Büchereileiterin Ute Denckert-Fengler (rts.) und ihrer Kollegin Doris Berkath (2. v. lks.) am 21. September 2016 zum "Leseabend mit Musik" in die Gemeindebücherei Ahrensbök. Marion Hinz (2. v. rts.) las aus ihrem Lyrikband "Leicht ist mein Herz", der 2015 im Husum Verlag erschienen ist. Angelika Eger (lks.) spielte dazu auf dem Akkordeon. Eine Veranstaltung, die allen viel Freude bereitet hat - den Beteiligten ebenso wie den Zuhörern.

Weiteres

als PDF anzeigen

MarionHinz

Interessante und informative Webseiten

www.gedok.de
Die GEDOK:Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V., ältestes und europaweit größtes Netzwerk für Künstlerinnen aller Sparten
www.gedok-schleswig-holstein.de/
Die Gruppe GEDOK Schleswig-Holstein vertritt die Sparten: Angewandte Künste, Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Literatur und Musik
Weitere Gedichte von mir finden Sie unter:

levurelitteraire.com/marion-hinz/
www.respiro.org/Issue22/Poetry/poetry_hinz.htm
www.andrea-cochius.de
Die Webseite der Künstlerin Andrea Cochius, die Zeichnerin der Illustrationen des Lyrikbandes "Leicht ist mein Herz"
www.literaturhaus-sh.de
Das vielfältige Angebot an Literaturveranstaltungen und -informationen für ganz Schleswig-Holstein
www.faustkultur.de
Informationen zu Literatur/ Kunst/ Musik/ Theater/ Film/ Gesellschaft/ Autoren + Künstler
www.boersenblatt.net
Informationen für den Buchhandel
www.literaturcafe.de
der literarische Treffpunkt im Internet
www.euterpe-literaturkreis.de
Im Euterpe Literaturkreis treffen sich Autorinnen und Autoren mit Freundinnen und Freunden der Literatur.
www.buecherfrauen.de
Die Bücherfrauen sind ein berufliches Netzwerk für Frauen aus Buchhandel, Verlagen, Agenturen und allen anderen Arbeitsbereichen rund ums Buch.

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Telefon 0451 4946601
Handy 0174 9474237
marionhinz88@gmail.com

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